Kurzes Resümee der baubegleitenden Untersuchungen 2018/19, ehemals auf "Aktuelles"-Seite hinterlegt
Auf zwei benachbarten Grundstücken im historischen Jettinger Ortskern werden durch die GWV Grundstücks- und Wohnungsverwaltungs GmbH Reutlingen Neubauten errichtet, weshalb (nach dem unbegleiteten Abbruch der historischen Vorgängerbebauung) baubegleitende Untersuchungen zu Beginn der Neubaumaßnahmen gefordert wurden, die an vier Tagen zwischen März 2018 und Januar 2019 durchgeführt wurden. Die Befunderhaltung auf den flächig untersuchten Grundstücken war relativ schlecht, was wohl auch mit den zuvor durchgeführten Abbruch- und Baustellenvorbereitungsarbeiten zu erklären ist. Die Anzahl und Qualität der Befunde ist jedoch nicht unbeträchtlich. Nach aktuellem Kenntnisstand scheint das westliche Grundstück (Jettinger Str. 7) erst im 16. Jahrhundert durch Wohnbebauung erschlossen worden zu sein, zuvor wurde das Gebiet mit zahlreichen Ofenanlagen gewerblich genutzt. Wegen der schlechten Befunderhaltung kann allerdings weder die Ofenfunktion bestimmt werden noch die genaue Zeitstellung. Keine unmittelbare Vornutzung zur im Urkatasterplan von 1825 belegten Bebauung ließ sich auf dem östlichen Grundstück (Jettinger Str. 5) feststellen.
Im Süden beider Grundstücke verweist jeweils ein Grubenhaus/Erdkeller auf einen älteren Siedlungskern um die im 18. Jahrhundert abgegangene romanische Gotthardskapelle. Der besser erhaltene Befund auf dem östlichen Grundstück kann durch Funde älterer gelber Drehscheibenware ins 11./12. Jahrhundert datiert werden. Zugehörige Pfostenbauten konnten nicht belegt werden - offenkundig wurde an der Jettinger Straße der äußerste nördliche Rand des südlichen Kuppinger Siedlungskerns erfasst.