Kurzes Resümee der baubegleitenden Untersuchungen 2020, ehemals auf "Aktuelles"-Seite hinterlegt
Im März/Juni 2020 fand eine baubegleitende Untersuchung im Rahmen eines privaten Bauvorhabens statt. Die Baustelle auf dem hoch über der oberen Argen liegenden Dorfplateau war archäologisch von erheblichem Interesse, weil der Ort 1243 als Burg und Mittelpunkt der "Grafschaft im Alpgau" überliefert ist. Man geht davon aus, dass diese Situation um die Zeit um 1100 zurückreicht und die Besiedlung des Plateaus in die Karolingerzeit zurückreicht (Pfarrkirche St. Martin). Im Jahr 1282 erhielten die Bürger von Eglofs die gleichen Rechte und Freiheiten wie jene von Lindau.
Tatsächlich ließen sich bei den baubegleitenden Untersuchungen weder frühmittelalterliche Siedlung noch hoch- bis spätmittelalterliche Burg noch die spätmittelalterliche Stadt im Befund feststellen. Über dem eindeutig als solchen verifizierbaren gewachsenen Boden liegt unterhalb der modernen Terrassierungen lediglich eine Kulturschicht, deren Fundinhalt jedoch nicht über die frühe Neuzeit hinausreicht. Das Befundbild ist dasjenige eines frühneuzeitlich erschlossenen Randbereichs einer ländlichen Siedlung. Vorbehaltlich neuer Aufschlüsse in anderen Bereichen des nur gut 2 ha messenden Plateaus scheinen die Vorstellungen über Ausmaße und Bedeutung von Burg und Stadt Eglofs reduzierend angepasst werden müssen.